SV Renhardsweiler
SV Renhardsweiler

Die Chronik des SV Renhardsweiler

Als am Anfang des Jahrhunderts die ersten Fussballspiele in Deutschland ausgetragen wurden, fand der neue Rasensport in den Großstädten rasch viele Anhänger, die sich dieser faszinierenden Sportart zuwandten. In der Provinz verhielt sich das jedoch anders. An den alten Traditionen festhaltend, wurde das neumodisch, merkwürdige Spiel misstrauisch und ablehnend betrachtet. Der Pfarrer empfahl von der Kanzel den Mädchen, nicht auf den Sportplatz zu gehen, obwohl die Spieler knielange Hosen trugen. Im Gegensatz zu den Turnvereinen, Schulen und Eltern zeigte sich aber die Jugend ein starkes Interesse am „Kicken“. So dauerte es nicht lange, bis sich die fussballbegeisterte Jugend zu einem Verein zusammenschloss.

 

1927 - Gründungsjahr
Die ersten Fussballversuche wurden in Renhardsweiler von Jugenlichen auf Wiedemaiers Grundstück dem heutigen Eichenmoss und vor dem Kolonialwarengeschäft Eisele unternommen. Nach zertrümmerten Fensterscheiben wurde der geflickte Ball vom Hausbesitzer im Ofen verbrannt.

Im Sommer 1927 entschlossen sich die Freizeitkicker einen Verein zu gründen. Als Name wurde der VFB Renhardsweiler gewählt und als Vereinsfarben wurden blau und weiß festgelegt.

Der Sportplatz Bannholzwald wurde von Dr. Wenk zur Verfügung gestellt. Das erste Sportlokal war die Wirtschaft zum Hirsch in Steinbronnen.

 

Die ersten Jahre
1928 - Beginn des Spielbetriebs
Im ersten Jahr nach der Gründung wurde gegen die umliegenden Mannschaften gespielt. Dies waren jedoch hauptsächlich Freundschaftsspiele sowie ein Pokalturnier in Marbach.

1928 - Mitgliedschaft beim Verband
Anmeldung des VFB Renhardsweiler beim Verband. Nahe gelegene Vereine bildeten eine Gruppe. Zu dieser gehörten unter anderem Hochberg, Oggelshausen, Ennetach und weitere Vereine.

1934 - Das erste eigene Pokalturnier
Das erste eigene Pokalturnier mit den Mannschaften aus Oggelshausen, Hochberg, Riedhausen und Renhardsweiler wurde veranstaltet. Der erste Vereinsausflug führte nach Gosbach.

1935 - Vorläufiges Ende des Spielbetriebs
Aufgrund der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht wurde ein Spieler nach dem anderen in die Wehrmacht eingezogen. Durch den entstandenen Spielermangel musste der Spielbetrieb eingestellt werden. Dies war für den jungen Verein das vorläufige Ende.

 

Wiedergründung des Vereins
Nach dem Kriegsende 1945 hatten die Menschen zuerst andere Sorgen. Viele Gründungsspieler kamen nicht aus dem Krieg zurück. Als jedoch rasch aufwärts ging wurde an eine Wiederbelebung des Vereins gedacht.

Am 24. Februar 1948 wurde eine Versammlung einberufen in welcher der SV Renhardsweiler wieder
gegründet wurde. Die Vereinsfarben wurden auf rot und weiß geändert.

Das erste Freundschaftsspiel fand am 04.07.1948 statt. Die erste Mannschaft gewann den Lokalkampf gegen Braunenweiler mit 5:2. Die zweite Mannschaft dagegen verlor gegen Hochberg mit 1:5.

 

Die folgenden Jahre
In den nachfolgenden Jahren war der SV Renhardsweiler sehr erfolgreich. Wurde der Verein in der Saison 48/49 noch fünfter in der B-Klasse, errang man in der Saison 49/50 mit nur einer Niederlage die Meisterschaft.

Im Spieljahr 51/52 feierte der SV Renhardsweiler einer seiner größten Vereinserfolge seit der Gründung mit dem Aufstieg in die neu geschaffene A-Klasse Donau. Hier spielte man gegen Mannschaften wie Altshausen, Schussenried oder Allmendingen.

Nach der Saison 53/54 entschied man sich zu  freiwilligen Abstieg, da die finanzielle Belastungen der Auswärtsfahrten für den kleinen Verein nicht mehr zu tragen waren.

 

Der Neuaufbau
Viele der erfahrenen "Kämpfer" beendeten ihre Spielertätigkeit. Die neue Mannschaft verpasste nur knapp den Aufstieg nach einer Niederlage im Entscheidungsspiel gegen den SV Dürmentingen. Bis zum Jahr 1963 behauptete der Verein sich mit wechselndem Erfolg in der B-Klasse.

Im Endspiel des Kreispokals desselben Jahres errang der SVR den Sieg gegen die Fleischwangener. Erst im Finale des Bezirkspokals musste man sich der Mannschaft aus Emerkingen mit 2:4 geschlagen geben.

Nach Jahren mit mäßigem Erfolg in der Meisterschaft war die Saison 63/64 ein weiterer Lichtblick mit der Meisterschaft der Reserve.

 

Das Ende des "Waldstadions Bannholzwald"
Der Platz am Bannholzwald wurde nun bereits seit 1927 benützt. Das unebene Gelände einschließlich seiner Schräglage war nicht mehr zu benützen. Mit vielen freiwilligen Helfern wurde das heutige Sportgelände an der Schule geschaffen. Im Jahr 1969 wurde der neue Sportplatz eingewiehen.

1970 erreichte die A-Jugend sowohl die Kreismeisterschaft als auch die Bezirkskreismeisterschaft. Der Verein erntete hier den Lohn für die gute Jugendarbeit im Vorfeld. Sportlicher Höhepunkt dieser Jahre war für die Aktiven der Pokalsieg 1972 in Braunenweiler.

 

Weiterentwicklung des Vereins
Durch die Gründung der Abteilung Frauenturnen orientierte sich der Verein erstmals im Breitensport. Dieser Abteilung traten 40 turnbegeisterte Frauen bei.

1974 wurde am Sportplatz die Vereinshütte aufgestellt, die für viele Jahre der Treffpunkt für Spielerversammlungen und Feiern. Sportlich brachte das Jahr den Tiefstand der Vereinsgeschichte mit dem Abstieg in die C-Klasse.

 

Jubiläum - 50 Jahre SVR
Im Jahre 1977 feierte der SVR sein 50 jähriges Bestehen im Rahmen eines großen Pokalturniers, welches der Lokalrivale SV Braunenweiler gewann.

Die Abteilung Damenfussball wurde 1980 gegründet. Abteilungsleiterin wurde Ruth Eisele, Trainer war Elmar Bücheler. Ab 1981 wurden diese von Carmine Renzulli trainiert.

 

Erfolgreiche Jahre
Im Sommer 1981 kehrte der Franz Eisele vom FV Wangen zurück und wurde Spielertrainer beim SVR. Nach einer tollen ersten Saison wurde die Mannschaft 1982 Meister der Kreisliga B. Nach dem letzten Punktspiel beim SV Braunenweiler wurde zünftig gefeiert.
In den folgenden Jahren scheitete man nach tollen Runden mehrmals nur knapp am Aufstieg in die Bezirksliga.

In der Saison 86/87 wurde man Vizemeister und stieg nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz nicht in die Bezirksliga auf. Dennoch wurde die Runde mit dem Sieg im Bezirkpokal gegen Rottenacker erfolgreich abgeschlossen.

In dieser sehr erfolgreichen Zeit ist die Saison 88/89 hervorzuheben. Es war eine Kopf an Kopfrennen mit Schussenried welches erst im direkten Duell 5 Spieltage vor Schluss zugunsten Schussenried entschiede wurde. Zum vorentscheidenden Spiel kommen 900 Zuschauer. Franz Eisele beendet nach der Runde seine Trainerlaufbahn beim SVR.

Im Sommer 1987 wurde zum ersten Mal das Vereinsturnier mit Mannschaften aus den umliegenden Gemeinden ausgetragen.

 

Florierendes Vereinsleben
Viele Ereignisse bereichern das Vereinsleben des SV Renhardsweiler. Zu den bestehenden Veranstaltungen wie den Sportlerball oder das Vereineturnier wurde 1989 eine weitere Veranstaltung hinzugefügt - das Theater. Seit 1989 sind die jährlichen Aufführungen der Theatergruppe fester Bestandteil im Terminkalender.

 

Meilenstein - Sportheim
Als Meilenstein darf die Einweihung des Sportheims 1995 bezeichnet werden. Nach einjähriger Bauzeit und vielen Stunden Eigenleistung der Mitglieder hat der SV Renhardsweiler eine neue Heimstätte erhalten.

 

Sportliche Entwicklung
Die anschließenden Jahre wurden charakterisiert durch den Abstieg in die Kreisliga B in der Saison 91/92 sowie den erneuten Aufstieg in der Spielrunde 96/97. Mit der gestärkten Mannschaft um Arthur Bücheler und Hermann Gnann sowie dem Trainer Wolfgang Bauknecht wurde der Aufstieg erzielt. Nach dieser Saison spielte SV Renhardsweiler ununterbrochen 11 Jahre in der Kreisliga A Donau, wo sie sowohl Höhen als auch Tiefen erlebte. Zu den Höhen darf der beinahe erzielte Aufstieg in die Bezirksliga 1999 angesehen werden. Unter der Führung von Trainer Bachhofer belegte die Mannschaft den zweiten Tabellenplatz.

 

Die jüngere Vergangenheit
In der Saison 2007 und 2008 musste der Gang in die Kreisliga B angetreten werden. Nach einer schwachen Rückrunde verlor man das Relegationsspiel gegen den SV Bad Buchau knapp mit 0:1. Doch von diesem Schock erholte man sich schnell und schaffte mit dem neu formierten Trainer-Duo Bachhofer/Bücheler den erneuten Aufstieg in die Kreisliga A. Das besondere an diesem Aufstieg war die mannschaftliche Geschlossenheit sowie der vorzeitige Titelgewinn fünf Spieltage vor Rundenende.

 

In der Zwischenzeit hat sich die Mannschaft wieder in der Kreisliga A etabliert. 

In der Saison 2015/2016 konnte dabei mit dem dritten Platz die bislang beste Platzierung in der jüngeren Vergangenheit erreicht weden.